Gibt es das, wenn ja wie, und was spielt das für einen Deutschen eine Rolle?
Schweden hat doch bekanntlich eine der fortschrittlichsten und modernsten Gesetze; heißt es.
Natürlich gibt es auch in Schweden Fremdenfeindlichkeit, auch wenn diese das nicht offen zugeben würden.
Woran merkt man denn diese überhaupt? Das ist tatsächlich gar nicht so leicht, denn offene Übergriffe gibt es statistisch nicht so viele. Es spielt sich vielmehr im Alltag ab. Dazu muss man wissen, das sich die Fremdenfeindlichkeit nicht auf bestimmte Gruppen konzentriert, sondern auf alle Nichtschweden. Also auch auf Deutsche, die mittlerweile die größte Einwanderergruppe der letzten Jahre darstellt, vor den Polen, Niederländern und Russen, ja sogar vor den vielen Flüchtlingen, welche aufgenommen wurden in den letzten 15 Jahren.
Gibt es eine Disskussion in Schweden über dieses Problem? Tatsächlich gibt es die mittlerweile und das im immer größer werdendem Rahmen. Warum? Es nennt sich das Problem der dritten Generation der Einwanderer. Sie ist nicht weiter integriert als die Eltern und Großeltern. Das liegt beileibe nicht daran, das von Seiten der betroffenen kein Interesse daran bestehe. Es liegt daran, das- trotz des Gleichheitsprinzip- die Menschen mit zweierlei Maß gemessen werden.
Ganz unbekannt kommt einem das nicht vor, nicht war?!
Die Folgen dessen sind gewaltbereitere Jugendliche und junge Erwachsene, die der Gesellschafft zunehmend Probleme bereiten.
Wie aber äußert sich nun diese Ablehnung? Zum einen mag man keine Veränderungen; Neues und Neuem steht man sehr skeptisch gegenüber und man lässt sich nicht gern vom Standpunkt ab. Da man das nicht offen zugeben tut, werden also subtiele Wege gesucht und gefunden, wie z.B. die Leute nicht zu Vermitteln, nicht anzustellen, sie falsch zu informieren. (Alles so, das es oberflächlich gesehen mit rechten Dingen zugeht)
Was das mit einem quasie "Neuschweden" zu tun hat? Nun, wenn man nicht gerade gesucht wird, dann empfängt einen keiner mit offenen Armen (was man von zu Hause ja kennt).
Wer also auf eigene Faust einen Job im Ausland sucht, muss also damit rechnen, das einem Fremdenfeindlichkeit entgegengebracht wird. So darf man sich von der Freundlichkeit nicht täuschen lassen und sollte so manche Aussage überprüfen. Wie bei mir mit der Aussage die ich bekam bezüglich der Arbeit als Krankenschwester/-pfleger, nämlich man müsste erst zwei Jahre im Lande arbeiten und dürfe nur maximal in der Altenpflege tätig sein, bevor man im Krankenhaus oder anderen Bereichen hinein darf. Selbstredent wegen der Sprache... Natürlich, Pflegetätigkeiten im beratendem Bereich oder am Telefon würde ich gar nicht erst anfragen, ob ich die machen könnte, da wäre mir klar, das meine Sprachkenntnisse nicht aussreichend sind.
Ansonten ist dem aber nicht so. Jeder hat als (deutsche/r) Krankenschwester/-pfleger das Recht sofort in der "normalen" Pflege, sprich Krankenhaus und ähnlichem arbeiten zu dürfen.
-Nebenbei bemerkt, man sollte für jede Stelle einzeln eine Bewerbung abgeben, auch wenn es die gleiche Adresse ist, denn sonst bekommt man gar keine Antwort-
Interessant ist auch eine Reaktion die ich auf eine Bewerbung bekam, man könne keine spontanen Bewerbungen bearbeiten, und das, obwohl ich auf eine Stellenanzeige samt Referenznummer mich beworben hatte. Mmmh. ????
Laut meiner Freunde vor Ort, eine weiter Variante der Fremdenfeindlichkeit.
---Aber doch nicht wirklich wir Deutschen, die haben doch die Königin von uns!
Nun ja, es sind nicht alle so, aber je mehr Einwanderer, desdo mehr negative Beispiele und da auch dort wirtschaftliche Probleme nicht unbekannt sind, ist sich jeder der Nächste und die Deutschen sind beileibe nicht so beliebt wie gedacht. Man unterscheide selbstverständlich Touristen und "ich will jetzt bei Euch arbeiten und wohnen".
Zur Homophobie sei gesagt, es mag tollerante Gesetze und große Veranstaltungen geben, Werbung mit Schwulen und Lesben und offen schwule Stars, aber viele der Schweden sind konservativer als man denkt und ich selber durfte miterleben, das in Schnee reingeschriebene, wüsste Beschimpfungen und Beleidigungen auftreten können, selbst wenn man schon 20 Jahre an Ort und Stelle lebt.
Hält mich das ab nach Schweden zu gehen? Nein, denn derlei Sachen gibt es nun mal leider auf der ganzen Welt und überall ist Aufklärung und Courage vonnöten.
Also Kopf hoch und nicht verlieren..
Es grüßt... mit Licht und Liebe..
SEBASTIAN :-)
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