Sonntag, 19. Dezember 2010

Rückblende... Endlich.. Erster Teil...

So und hallo erst einmal...

lange ist es her, das ich etwas geschrieben habe... Nun denn, es gab einiges zu tun und es gibt auch in Zukunft einiges zu tun.

Was ist geschehen seit dem Frühjahr?
Nachdem ich mein Buch fertig geschrieben hatte, suche ich also einen Verlag in Deutschland, während ein guter Freund ein weiteres Mal Korrekturlesen macht. Es ist kaum zu glauben, das man immer noch Fehler entdeckt, aber so ist es...
Ansonsten habe ich nach einem "Jahresjob"-also einer fester Arbeitsstelle, mit mindestens einem Jahresvertrag geschaut und leider keinen gefunden, selbst eine Sommervertretung im Raum Göteborg fand sich nicht, wenn auch vielversprechende Bewerbungsgespräche statt fanden. Die Konsequenz daraus war dann, das ich beschlossen habe, wieder zurück nach Berlin zu gehen, denn ewig kann man zum Ersten nicht bei Freunden wohnen, mag es auch noch so toll klappen und zum Zweiten, dauernd von einer möbelierten Wohnung in eine Andere zu ziehen, war mir nichts, denn ich wollte endlich auch meine Sachen wieder bei mir wissen und auf Dauer käme noch hinzu, das es mich Geld kosten würde, ich aber keines oder kaum welches einnehmen täte. Keine guten Aussichten, wenn man daran denkt, was man statt dem eigentlichen Job machen könnte und sich weiterhin bewirbt und dann irgendwann die Frage auftaucht, -Was haben sie denn seit dem letzten Job als Pfleger gemacht-, und die Antwort, die man geben müsste, würde dann wohl zu der Frage resultieren: "Wie, nicht als Pfleger gearbeitet?"- das erhöht die Chancen eher nicht...
Kurzum, sosehr ich es liebe in Schweden zu verweilen, aber am Ende möglicherweise Pleite nach Hause zu gehen, habe ich mich eben ganz pragmatisch entschieden... Ich gehe zurück nach Berlin!
Zudem gefiel mir der Gedanke doch ganz gut und ich war offen für ein neues Abenteuer und aufgeschoben ist ja nicht aufgehoben...
Mittlerweile weiss ich, das die Wahl richtig war, (o.k. ich wusste immer das die Wahl richtig war, falsch kann sie nie sein...) denn allein in Göteborg haben sie eine Menge Leute im Bereich der Pflege entlassen. Die Anzahl der Angestellten sinkt eher, und das wird Gott sei Dank mit Sorge in Schweden gesehen. Aber ich schätze, es werden wohl noch zwei, drei Jahre vergehen, bis sich wirklich wieder etwas zum Besseren wendet, auf alle Fälle, was die Pflege betrifft, den noch regiert die Reaktionen auf die Krise, die in Schweden nicht so schlimm ist, aber dennoch nach wie vor eine Herausforderung für viele dort darstellt, denn der Umgang will gelernt sein...
Die gute Nachricht ist, sie beginnen damit, mit mehr Vertrauen und Gelassenheit zu reagieren und nicht mehr so unsicher zu sein, was ihre Zukunft betrifft.

Selbstredend habe ich natürlich den Eurovisoncontest angeschaut und gebangt, wenn ich auch diesmal eindeutig nicht für Schweden war, denn der Gewinner/ Vertreter für Schweden war diesmal nicht mein Fall. Auch habe ich mir die Hochzeit der Kronprinzessin im schwedischen Fernsehen in voller Länge angesehen, selbst wenn es alles sehr märchenhaft und klischeehaft ist... ab und an braucht man das vielleicht, aber ich sehe das Ganze auch mit einem gewissen Abstand... ist die Ehe noch aktuell und sollte man überhaupt aus Liebe heiraten? Bedenkt, die Ehe ist eigentlich ein Wirtschaftsunternehmen am Anfang ihrer Erschaffung gewesen. Was bedeutet sie heute noch? Sollten nicht endlich alle heiraten können, egal welches Geschlechtes und Standes? Ich denke, es währe an der Zeit sich zu fragen, ob man sich nicht nur öffnen sollte, sondern auch ganz neuen Wegen hinwenden sollte. Was ist Familie und wen sollte man unterstützen..? Braucht es die Ehe da noch? So offen da die Schweden scheinen, ganz so tolerant und fortschrittlich zeigen sie sich dann doch nicht immer. Das gilt auch für Fragen der Adoption und Leihmutterschaft oder Pflegeelternschaft.
Zurück zu meinen Aktivitäten... nachdem der Entschluss gefasst war, bewarb ich mich von Schweden aus in Berlin und hatte innerhalb einer Woche 7 von 10 Treffer und innerhalb der nächsten zwei Tagen fünf Bewerbungsgespräche fest organisiert. Eine Woche später war ich in Berlin, wohnte bei einem Freund und hatte fünf Tage später meinen neuen Job. Super schnell und vor allem war ich erstaunt, das sich die Gespräche sehr gebessert hatten, denn noch vor Jahren waren es kurze, oft nicht sehr inhaltsreiche Gespräche. Diesmal nahmen sich alle Zeit und es lief ähnlich wie in Schweden ab. So langsam scheint man erkannt zu haben, das die personelle Auswahl mit etwas mehr Geist und Weitsicht geschehen sollte.
Kurzum, ich arbeite wieder in der Altenpflege und bisher habe ich meinen Spass, wenn auch das Paradies hier nicht zu finden ist und der Weg zu besseren Arbeitsbedingungen noch weit scheint.
Mit der Wohnung lief es auch recht fix, allerdings hatte ich mit meiner ersten Bleibe von Anfang an Pech und so kündigte ich recht schnell wieder, denn ich kam nie dazu dort wirklich einzuziehen. Durch einen Freund eines Freundes, den ich selber auch schon seit Jahren kannte, fand ich schliesslich meine kleine Wohnung mitten in der Stadt Berlin, an dem Platz, an dem ich schon immer wohnen wollte. Kleiner als die alte Wohnung ist die Neue schon; zum selben Preis, aber dafür mit viel mehr Luxus, einem Dachgarten, mit Wintergarten und es ist ruhig hier, obwohl ich fast mitten in der Touristenzone lebe.
Ich kann also nicht klagen.

Vermisse ich Schweden? Ja, und ich war auch schon wieder zweimal dort gewesen, denn ich habe tolle Freunde dort und die Sprache ist teil meiner Identität geworden. Auch meine Freunde in Göteborg vermissen mich, denn sie fragen sehr schnell nach meinen Besuchen, wann ich denn endlich wieder komme.
Es ist also mittlerweile mehr als klar, das Schweden weiter Teil meiner Zukunft bleibt, wie auch immer sich diese gestalten mag.
Bis dahin, reise ich dorthin, lese schwedische Bücher, chatte und telefoniere mit meinen Freunden und sehe mir schwedische Filme auf DVD an.

Berlin wiederum habe ich für mich neu entdeckt und tue es immer noch. Ein neues Berlingefühl entwickelt sich und .."Berlin liebt Dich!" ist auch viel besser im Herzen, als: " Arm aber sexy....".

Soweit bis hierher.. der zweite Teil folgt hoffentlich bald...

Alles Liebe...

Hej då...

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