Montag, 7. April 2014

Kylie Minogue- Kiss me once

Nun hat sie also ein neues Album auf den Markt gebracht, die kleine Pop-Prinzessin, wie sie genannt wird. Kylie die aus einer Soap Opera entstiegen ist und mit Hits wie "The Loco- motion" und "I should be so lucky" die Welt umreiste. 
Dieses kleine Mädchen, einst eine einfache Nachbarin, ist zu einer reifen Frau geworden und doch, scheint sie ein ewiger Jungbrunnen zu sein. 
So könnte man meinen, wenn man die Presse liest, denn dabei ist die Dame noch gar nicht so alt, aber auch nicht mehr die Jüngste. So hat sich dennoch folgerichtig, ihre Musik vom einfachen Girly-sing-sang zu ernsterem entwickelt. Doch wie es sich zeigte, all zu ernst wollen die Fans sie nicht haben. Indie Kylie hat weder beim Ersten, Zweiten, noch dritten Versuch gefruchtet, obschon sie ihre Sache gut machte. 
Sie hat daraus gelernt und widmet sich demzufolge nur der Disco. 
Nun hat ihre Musik immer schon ein wenig den Hang zum gewöhnlichen und all zu kommerziellen gehabt, was sich auch bei dem aktuellen Album zeigt. Obschon Kylie Minogue bei ihren Tourneen immer wieder zeigen kann, was in ihr steckt, so ist dies nicht immer auf ihren Alben wieder zu finden. 

"Kiss me once" ist ganz im Stil ihrer letzten Alben seit "Fever" produziert und damit folgt sie weiterhin der starken Anwendung von Technik, auch ihrer Gesangseinlagen betreffend. 
Dies ist durchaus legitim, aber dennoch schade, da eine der besonderen Eigenschaften bis zum "Fever" Album war, das sie live immer sehr ihren Aufnahmen glich und man merkte, sie kann das was sie auf dem Album singt auch tatsächlich performen. 
Mit den Jahren konnte sie es sogar immer besser, denn von den Kickslauten, den anfänglich etwas dünnen und schwachen Gesangsdarbietungen, konnte sie sich abwenden und zur ernstzunehmenden Sängerin werden. 
Leider beschränkt sich Frau Minogue nicht alleine auf Technik zur Liedergestaltung, sie versucht Disco in ein Disco Inferno zu drängen. Auch vergreift sie sich an Liedgut, das im Refrain aus ein, zwei Worten besteht, welche sich immer wiederholen, was leider selten ein wirklich gutes Lied entstehen lässt. Tanzbar ist das Album dennoch, aber es ist nicht so homogen, wie der Vorgänger "Aphrodite", jedoch auch nicht so ausgeglichen und interessant abwechslungsreich wie "Fever" und "Body Language". 

"Kiss me once" wirkt streckenweise zu bemüht und zu sehr darauf bedacht einer Zielgruppe zu gefallen, jedoch welcher Zielgruppe? Die Jungen von Heute oder ihre Gay Fans? Den Gaga oder Madonna Fans? 
Ausgerechnet sie, die sich in den letzten Jahren so sehr von Madonna und Co emanzipiert hat, hinterlässt aktuell den Eindruck, das sie wieder lieber kopiert, als weiter sie selbst zu sein. 
Nicht das ich etwas gegen die Zusammenarbeit mit u.A. Timberland und Timberlake habe, jedoch hört man das dem jeweiligem Song an und fragt sich, ob das nun gut oder schlecht ist. 
Manchmal denkt man beim Anhören der Songs, das sie wunderbar anfangen, dann aber ist man enttäuscht, das sie sich doch wieder anders entwickeln und sich scheinbar voneinander nicht so recht unterscheiden wollen. Zudem fängt es schnell an einen zu nerven, wenn man wieder merkt, das sie zu sehr auf's Gaspedal drückt, statt das was sie gut kann zu tun, nämlich hörbar und gelassen zu singen.

Eine Idee, wie sehr es sie drängt, kann ein Jeder mit dem Lied "If only" bekommen. 
Der Titelsong "Kiss me once" ist im Übrigen ein gutes Beispiel für ein Lied mit gutem Start und dann leider beliebigem Verlauf. 

Aber nein, nicht doch- es sind auch gute Lieder dabei. So kann man die Ballade "Beautiful"oder das Lied "Mr. President" als gelungen bezeichnen und zusammen mit der ersten Single "Into the blue" als beste Lieder des Albums betiteln. 

Insgesamt fängt das Album gut an, wird dann recht eintönig, bis es sich zum Ende hin wieder abwechslungsreicher gestaltet. Es ist also eine solide CD geworden, die aber auch aus einem anderen Grunde etwas enttäuscht. 
Kylie Minogue hat vor dem Erscheinen davon gesprochen, das sie Lieder machen wollte, die nicht mehr so brav sind, die anspruchsvoller und eher etwas für Erwachsene sind. Sie wolle mehr sexy sein, mehr wagen. 
Sex kommt als Wort oft vor, jedoch sexy würde ich keines der Lieder beschreiben, erwachsener oder verruchter sind die Texte auf gar keinen Fall. 
Lieder wie "Sexy Love" funktionieren bestens zum Tanzen, aber für die sexy Stunden zu zweit empfehle ich ein anderes Album.
Nun gibt es aber noch die Special CD- die kaum ihr Geld wert ist. -Making of- und das Video zu "Into the blue" sind für mich absolut kein Grund diese zu kaufen und dafür extra Geld zu bezahlen. Hier fühle ich mich gelinde gesagt als Verbraucher gearscht. 

Schade ist am Ende das Wort das ich wohl am Meisten mit dieser CD verbinden werde, denn als "Into the blue" zu hören war, hatte ich auf ein wirklich tolles Album gehofft. Leider reicht es nicht einmal an die zwei letzten Alben heran, welche schon nicht so prickelnd waren, noch weniger reicht es an "Fever" heran. Auch verwundert es, das eine Frau, die den Krebs überlebt hat scheinbar meint, dem Trend der ewigen Jugend nachrennen zu müssen. 

Spass wird sicher die kommende Tournee trotzdem machen, denn dort kann und hat sie bisher immer beweisen können und zeigen können, was wirklich in ihr steckt. Eine Entertainerin, die zu unterhalten weiss und das auf gutem Niveau.

Love & Light


Keine Kommentare: