Vielfalt statt Einheit oder war es Einheit statt Vielfalt?
Mal genau lesen! Was bedeutet das?
Ein Gegensatz wird hier aufgebaut mit diesen beiden Begriffen. Aber, wartet mal! Ist das so einfach gesagt? Einheit statt Vielfalt oder Vielfalt statt Einheit. Das klingt beides so logisch und doch, ist dort ein Paradox im Kern, denn warum sollten diese beiden Dinge Gegensätze sein?
Oh, da fällt es einem doch wie Schuppen vor den Augen! Einheit und Vielfalt als Gegensätze für unser Zusammenleben zu nehmen ist das Dilemma unserer Diskussionen und Denkweisen, gerade wenn es um Toleranz und Akzeptanz geht.
Also bröseln wird das mal auseinander.
Einheit statt Vielfalt ist für eine gesunde Gesellschaft ungesund, denn sie wird zur Einfalt statt Vielfalt.
Vielfalt statt Einheit bedeutet am Ende, es wird nie eine Einheit möglich sein, obschon wir uns doch gerne einig sein wollen, denn Einheit bedeutet nicht unbedingt Ausgrenzung.
Einheit darf und kann ein Ganzes sein, bestehend aus Vielfalt.
Also demnach Vielfalt in Einheit.
Denn Einheit in Vielfalt würde wieder bedeuten, das die Vielfalt nicht gelten kann auf Dauer.
Aber besser währe vielleicht doch die Einheit mit Vielfalt.
Würden wir diesen Gedanken annehmen, dann gibt es durchaus berechtigte Hoffnung auf Frieden, im Kleinen wie im Grossen.
Denn wenn ich auf Facebook und in den Zeitungen blättere, mir die Kommentare und Forenbeiträge ansehe, dann fällt mir das Dilemma immer wieder auf und die Zementierung der Egos und des nicht verstehen wollen, des nicht annehmen wollen anderer Ansichten und der nur sehr bedingten Auseinandersetzung mit dem Subjekt, Objekt und der Konsequenzen.
Die Anerkennung der Vielfältigkeit ist der erste Schritt zu einer fruchtbaren Diskussion.
Das Annehmen und Sehen, dass die Dinge nicht nur schwarz oder weiss sind, ja nicht einmal schwarz und weiss, ist eine wichtige Vorraussetzung, um den Grautönen unseres Lebens zu begegnen und damit die Farbigkeit all unseres Lebens zu begreifen.
Ohne diesen Konsens kommen wir zu keiner friedfertigen und lebenswerten Lösung.
Denn wenn wir uns den Grautönen verweigern, dann sehen wir unsere eigenen Fehler nicht oder können die Kompliziertheit mancher Gegebenheiten gar nicht wahrnehmen. Denn vieles ist selten so einfach, wie wir es gerne hätten und daher bedarf es oft des genaueren Hinschauens und Nachfragen, aber dies wird immer seltener getan, auch gerade von der Presse, deren Aufgabe dies eigentlich währe. Jedoch müssen wir gar nicht so weit greifen. Schauen wir auf uns selbst, unserer Fähigkeit uns selber zu informieren und eine Meinung zu bilden! All zu wenige nutzen sie und nur ganz wenige schöpfen sie voll aus. Gründe gibt es genug, aber auch genug Gründe es endlich zu tun. Endlich genauer zu schauen und es zu riskieren, das die eigene Meinung revidiert werden muss.
Ja, wir werden dann nämlich an unser eigenes Ego erinnert und mit ihm konfrontiert.
Würden wir zum Beispiel aufhören ständig im Palestina/ Isreal Konflikt uns auf die Propaganda zu verlassen und dadurch jeweils immer nur eine Seite als gut oder böse anzusehen, dann würden wir zugeben müssen, das beide Länder ihre Fehler machten und machen und schuldig am fortdauern des Konfliktes sind. Aber auch wir müssten uns als Mitschuldig ansehen, denn das sind wir, da auch wir, der ach so tolle Westen, fleissig am Konflikt friggeln. So ist natürlich der Weg auf Frieden stets verbaut und erschwert all denen den Erfolg, die ihn wirklich haben wollen und auch erkannt haben, das alle Seiten ihre Egos herunter schlucken müssen und im Sinne aller gehandelt werden sollte.
Wie am Anfang schon erwähnt brauchen wir eigentlich gar nicht so weit ausholen um ein Beispiel zu finden. Aktuelle Interessenkonflikte im eigenem Lande, ja gar in der eigenen kleinen Welt gibt es genug.
Nehmen wir einmal die DAH, die sich im "Streit" mit dem "Männer" Magazin befindet. Auslöser war die Tatsache, das man keine Werbeanzeigen mehr schalten wollte in dem Magazin. Begründet mit einem von der Zeitschrift einseitig propagiertem Männerbild.
Ein wunderbares Beispiel, wie wir oftmals ticken ist dies, denn hier entlud sich eine explosive Kraft, die sich genau aus dem Dilemma speisst, das Einheit oder Vielfalt gegenübergestellt wird.
So steht seit dem zur Diskussion ob eine Organisation, die alle ansprechen sollte, sich über ein "zu" einseitiges Männerbild beschweren darf und daher deren Kundschaft ignorieren sollte. Gleichzeitig wurde die Pressefreiheit als angegriffen tituliert.
Und schon schlug es Axt auf Axt, denn fast jeder meinte sich nicht nur positionieren, sondern die Position des anderen auch noch Aberkennen zu müssen. Was ein Trauerspiel!
Wenn wir ein friedliches Miteinander wollen, sollten wir endlich anfangen, die Position des Gegners zu registrieren, was keineswegs bedeutet, wir müssen sie akzeptieren, aber sie in unsere Überlegungen einbeziehen sollten wir schon. Das aber erfordert auch die Auseinandersetzung mit sich selber und den eigenen Schwächen.
Es hilft reichlich wenig die Schuld jeweils immer wieder dem Anderem zuzuschieben.
Vielfalt zu anerkennen bedeutet eben auch anzuerkennen, das ein Lifestyle- Magazin ein begrenztes Männerbild nutzen darf. Das tun praktisch alle Magazine und dies hat schlicht auch mit Zielgruppen, Marketing und eben Verkauf zu tun.
Vielfalt zu anerkennen bedeutet aber auch, das eine Organisation sich gerne kritisch dazu äussern darf, sich aber auch fragen lassen muss, warum sie deren Leserschaft aus der Aufklärung und allgemeinen Arbeit ausschliessen muss.
Vielfalt bedeutet, das sich Chefredakteure und Angestellte der DAH sich mit ihrem Ego zurückhalten, da sie der Diskussion nur mehr Zündstoff für negative Entwicklung geben, statt sie in eine sinnvolle und vor allem positive Richtung zu lenken. Es bedeutet damit auch eventuell Fehler zuzugeben, weil man zu voreilig gehandelt hat oder aus einem gekränktem Ego heraus.
Vielfalt bedeutet aber auch für alle die Kommentatoren und Leser, das sie ihr Misstrauen aussprechen sollten und dürfen, aber sich vom Hass nicht verleiten sollten, was leider nur all zu deutlich hier zu sehen ist. Die Abneigung einer Person gegenüber, weil man ihr deren Entwicklung nicht abnehmen mag, warum auch immer und daher Unterstellungen dem Raum lässt, was den Hass auf diese Person steigert und so zu unbedachten und unklugen Kommentaren und Meinungsbildung führt.
Es ist durchaus anzuerkennen, das man eine Person nicht mag, sie aber in Diskredit zu führen ist inakzeptabel und tut der ganzen Sache keinen Gefallen. Gleichwohl sollte eine Person, die sich dessen bewusst ist, es eher vermeiden Öl in's Feuer zu lassen, nur um sein eigenes Ego zu schützen, denn damit wird der Schaden für alle nur grösser.
Denn das ist was zur Zeit passiert. Statt einer Diskussion um die Wahrnehmung der eigene Vielfalt in der eigenen kleinen Welt, entsteht die verballhornte Abgrenzung und damit werden Risse erzeugt, die wieder nur mit viel Arbeit zusammenwachsen können.
Und hier kommen wir wieder zurück auf Einheit mit Vielfalt. Wir können alle zusammen unter einen Schirm passen, der die Farben des Regenbogens hat. Wir können alle zusammen sogar den Schirm sein lassen, uns an den Händen fassen und auf die Anderen kleinen Welten zugehen und mit ihnen zusammen unter einem noch grösseren Schirm uns vor dem Regen schützen. Wir können aber denen dann auch zeigen oder die uns auch, wie es trotz Regen ohne Schirm geht und so weiter und so fort.
Denn der Regen ist nur Regen und wir sind alle aufeinander angewiesen, wollen wir endlich das Zwist in der kleinen, wie grossen Welt vergeht. Wenn wir kleine Kabeleien aushalten können wollen, dann sollten wir öfter erst atmen, dann denken und dann gerne, dann handeln. Bewusst und mit Weitsicht handeln.
Einheit mit Vielfalt ist unsere Zukunft, denn wir werden dadurch immer anerkennen das jeder ein eigenes Wesen ist, aber auch das wir Gemeinsamkeiten haben, gemeinsame Werte und Ziele haben. Wir können dann Unterschiede tragen, statt sie zu ertragen oder tolerieren. Wir können sie dann akzeptieren und in Ruhe uns fragen, was ist o.k. und wo gehen unsere Grenzen und warum.
Aktuell werden die Grenzen schwer misshandelt von allen Seiten.
Aber das hat sein Gutes- es rüttelt am Zaun, den wir aufgebaut haben, weil wir so dumm sind.
Reisst den Zaun runter und rüttelt und schüttelt Euch und denkt an die Nächstenliebe, auch wenn ihr nicht immer die Verwandlung eines anderen Menschen nachvollziehen könnt!
Denkt an den grösseren Rahmen und lehrt einander wieder über den Tellerrand hinaus zu schauen.
Vielfalt statt Einfalt oder Einheit ist passé!
Sich zu teilen schmerzt am Ende immer nur einen selbst.
Selbstverständlich könnte ich noch viele, viele andere Beispiele nennen, aber ich halte Euch für fähig genug, um selber zu denken, zu suchen, zu finden und Euch selber zu fragen. Warum hasse ich, warum nervt es mich, was steckt wirklich dahinter, was an mir stört mich, das mich das Andere stört? Angst ist selten ein guter Grund sich blind zu halten. Angst füttert den Gegner und der heisst Hass.
Und damit sollte es mit den vielen Buchstaben erst einmal reichen...
LICHT & LIEBE EUCH ALLEN
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