Wollen wir alle wirklich so ein Gesundheitssystem wie es jetzt ist, wo Patienten leiden, wo Angestellte leiden, auf Kosten weniger, die sich daran dumm und dämlich verdienen?
Wo wir auf der einen Seite Unterfinanzierung haben und auf der anderen Seite Gewinne, die kaum weitergegeben werden.
Was tun, wenn die Politik von Lobbyisten durchdrungen ist und gegen den Kunden entscheidet?
Wie kann es sein, das Patienten ewig warte müssen, bis sie versorgt werden? Wie kann es sein, das die Pflege alter Menschen entgegen dem Pflegeleitbild/ -pfaden, so kaum durchgeführt werden kann, wie es wünschenswert währe?
Wie kann es sein, das Ärzte keine praktische Ausbildung bekommen, bei der sie wirklich an der Hand geführt werden?
Wie können wir immer noch Medikamente en Masse verschreiben, wenn wir längst wissen, das dies selten gut hilft. Masse ist kaum Klasse. Warum werden immer noch alte Vorurteile gepflegt, statt sich zu öffnen und miteinander zu arbeiten? warum verschliesst sich die westliche Medizin immer noch sosehr gegenüber der östlichen?
Wie bringe ich die Gesellschaft dazu mehr Verantwortung ihrer eigenen Gesundheit gegenüber einzunehmen und weniger sich allein auf die Ärzte zu verlassen? Wie bringe ich eine Gesellschaft dazu sich auf sich selber zu besinnen, als alles der Politik zu überlassen?
Warum muss man immer noch darum kämpfen, mehr Personal zu bekommen, weil es sonst nur noch ausgebrannt ist..? Ja, in der Pflege ist Burnout keine Seltenheit mehr, Alkoholmissbrauch und Medikamentenmissbrauch haben zugenommen. Und doch hört man immer wieder, sie seien lediglich schlecht organisiert, man könne doch die Arbeit schaffen in dem Zeitraum der ihnen gegeben wird. Die Pflegekräfte sollten sich nicht so haben.
Warum nur hören Ärzte eigentlich immer weniger auf das Pflegepersonal, obwohl diese oft besser den Patienten einschätzen können? Die Ausbildung der Fach- und Pfleghilfskräfte wird immer anspruchsvoller und doch wird das Personal immer weniger ernst genommen, geschweige den deren Arbeitsaufwand erkannt, noch anerkannt. Immer mehr darf sich eine Pflegekraft um bürokratisches kümmern, denn sonst besteht die Gefahr in Rechtsfällen haften zu müssen. Gleichzeitig bleibt den Pflegekräften immer weniger Zeit das auszuführen, was geplant wird und gefordert wird, was sie eigentlich auch machen wollten, aber schlicht untergeht, aufgrund der Masse, was selbstredend zur Minderung der Klasse führt und dies wiederum wird den Pflegekräften zur Last gelegt. Obwohl sie immer öfter darauf hinweisen, das es Probleme gibt, das es so kaum zu schaffen ist, das mehr Personal dringend nötig ist; finden sie kaum Gehör. Immer öfter kämpft das Personal schon um Minuten oder Halbtagskräfte, damit sie ihre Arbeit schaffen können. Nicht zuletzt werden sie schlecht bezahlt.
Auch wenn man sich für diesen Job entschieden hat, muss man nicht damit zufrieden sein, was das Gehalt betrifft. !
Pflegekräfte tragen eine immense Verantwortung. Sie sollen alles sein; schlau, tüchtig, stabil, flexibel, ruhig, flink, geschickt, stark, emotionale Anteilnahme leisten können und Hoffnung verbreiten, Menschen auffangen und beruhigen, informieren und dokumentieren, im rechten Augenblick lachen und weinen und dennoch kritisch sein, keine Fehler machen, die Distanz wahren und doch gleichzeitig nah am Kunden sein; sich stetig fortbilden, Toleranz walten und möglichst auf Pausen verzichten und dem Arbeitgeber noch Zeit schenken, die sie eigentlich für ihr eigenes Privatleben brauchen, dieses aber soll der Arbeit untergeordnet werden, wenn möglich, denn ob mit oder ohne Kind, alle drei Schichten sollen bedient werden.
Ja, zu viele Fehler wurden gemacht in den letzten Jahren, nicht zuletzt von den Gewerkschaften selbst. Zu einseitig das Gesundheitssystem unter die Lupe genommen. Zu kurzsichtig gehandelt. Noch immer heisst die Lösung sparen. Noch immer soll der Kunde selber zahlen, statt z.b. die Krankenkassen mit der Pharmaindustrie die Preise neu aushandeln täten.
Noch immer handeln die Chefs nach der Devise Zuckerguss und Peitsche. Zu viele haben vergessen, das ein starkes Team, ein gesundes und effektives Team ist und mehr Freude, mehr Zufriedenheit und damit weniger Fehler und Arbeitsaufwand heisst. Das der gesunde Menschenverstand wieder die grössere Rolle spielen sollte, statt stures und unreflektiertes Handeln. Das Respekt und Anerkennung der Arbeit wichtig ist.
Viel zu sehr hat das Personal selbst angefangen aufzugeben und sich dem Trott ergeben. Viel zu oft haben sie Angst sich zu wehren, zusammenzuschliessen. Viel zu oft wurden Versuche dahingehend vereitelt eine Personalvertretung zustande zu bekommen. Die "Jungen" kennen ihr Rückrad noch nicht, die "Alten" fürchten keinen neuen Job mehr zu bekommen.
Sind sie schlecht informiert? Ja und nein. In der Ausbildung wird Arbeitsrecht bewusst nicht gelehrt oder nur minimal. Das gilt für viele Berufe, leider. Aber zu lesen gibt es viel. Informationsmaterial ist da und wird auch versucht über verschiedene Wege zu vermitteln. Sogar etliche Vereine und Organisationen gibt es., die alle das Ziel haben, sich in die Politik einzumischen und für bessere Bedingungen zu kämpfen. Aber all zu oft werden sie sich nicht einig, kämpfen nur einseitig, kämpfen nur dagegen, statt für eine Lösung und all zu oft trauen sie sich nicht wirklich laut zu werden, denn wer hört denn schon von Ihnen, wer hat von Ihnen schon gross gelesen?
Ja, wir bezahlen den Preis dafür, das in den letzten 40 Jahren nichts getan wurde- wider besseren Wissens, um es besser zu machen, die Situation zu vermeiden, die wir heute haben.
Was also tun, um selber nicht als Betroffener auf lange Sicht leiden zu müssen? Was tun, damit wir im Alter eine bessere Versorgung haben, wenn wir sie benötigen?
Wie schaffe ich am besten ein Bewusstsein für die Ernsthaftigkeit dieser Problematik im Volk?
Ja, im Volk! Nur von hieraus wird sich eine Veränderung erreichen lassen.
Leider mag die Bevölkerung der westlichen Ländern sich nicht gerne mit den Themen Krankheit und Tod, sowie Alter beschäftigen. Es ist ein so grosses Tabu. So gerne wird es weggeschoben, ignoriert, davon weg gerannt. Auch verlassen sich die meisten immer noch auf die Politik, auch wenn sie ihr kaum vertrauen und um die Lobbyisten wissen.
Wie kommen wir von der Theorie zur Praxis? Denn wir wissen um die Probleme und kommenden Probleme im Gesundheitssystem schon so lange, das es eigentlich keinen geben dürfte, der dies nicht mit offenen Augen vor sich sehen kann. Und doch, sind so viele erstaunt, schauen weg, schimpfen auf die falschen Leute.
Wie also schaffe ich Bewusstsein und Courage zur Tat?
Wie kreiere ich am besten Veränderung heute, damit mein Morgen besser?
Wer findet mit mir zusammen Lösungen für eine so grosse Herausforderung?
Sicher, sollten wir im Kleinen weitermachen, was wir begonnen. Reden, aufmerksam machen und den Mund aufmachen, wenn der Chef gewillt ist zuzuhören, aber auch sollten wir den Chef zum zuhören bringen. Muntern wir weiter Kollegen, betroffene und Angehörige auf, sich zu betätigen und für eine Verbesserung einzusetzen. Der Anfang ist bereits oftmals gemacht... machen wir weiter, weiter und immer weiter und.... lasst uns finden.. Zusammenfinden, Lösungen finden und auch mal ganz einfach Lösungen einfordern, für bessere Bedingungen wirklich laut werden!
Und doch frage ich mich, wie schaffe ich dies auf die breite Masse zu transferieren, Lösungen dabei zu erkennen und umzusetzen, denn die Zeit ist reif. Wer kann das Sprachrohr vergrössern, lauter machen, mehr Mut entfachen? Wie schaffe ich es den Verantwortlichen ihre Verantwortung dafür sichtbar zu machen, so dass sie anfangen für neue, bessere Bedingungen zu sorgen? Zu lange und zu oft haben sich viele davor versteckt oder die Dinge schön geredet, die Verantwortung mit einem Schulterzucken weitergereicht und so getan, als wenn sie Machtlos währen...
Wohin wollt ihr gehen..? Wollt ihr den gleichen Weg weiter gehen oder endlich die Kurve hinbekommen?
LOVE & LIGHT
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