Freitag, 16. August 2013

...Die Mär von der verschenkten Stimme

Hast Du es nicht auch schon gehört? Es ist wieder soweit. Überall hängen sie, bedeutungslos, oberflächlich und schwanger vom Vertrauen derer, die darauf zu sehen sind. Versuchen sie zu lächeln, kluge Sprüche und Versprechen einem entgegenzuhauchen. 
Wie war das noch einmal mit dem Versprechen, oder war es ein versprechen, ein Versprecher gar? Immer wieder Jahr auf Jahr. Man wollte es währe ein Witz, dann täte man lachen. 
Man spricht uns das Vertrauen aus. 
Nun will man, das wir Ihnen vertrauen. 
Nur wem kann ich, und wenn überhaupt? Schon seit langem ist einigen bekannt, sogar seit recht langem, was nun für viele immer offensichtlicher wird. Vertrauen kann man keinem auf den Plakaten. 
Zu oft wurde schon nichts gesagt und alles versprochen. Zu oft wurde man besänftigt und hinterrücks erstochen. Zu oft hat man immer wieder einen Neuanfang erwähnt und gewährt und wurde dann in alte Tretmühlen geschmissen. 
Doch sie fordern unser Vertrauen. Ich möchte kaum behaupten, niemandem kann man vertrauen und viele sagen sogar die Wahrheit ohne es zu merken, sogar wir merken es nicht immer, weil der Blickwinkel verkehrt ist und wir wahrnehmen, was wir wahrzunehmen gelernt haben. Mit Sicherheit ist in der Kreisliga und darunter der Eine oder Andere sehr vertrauenswürdig und noch als gutes Beispiel zu sehen, jedoch je höher die Liga, desdo eher kann man davon ausgehen, das es sich hier um ein Trugbild der besonderen Art handelt. 
Es wird ja nicht nur das Volk mit einem getürkten Spiegel beehrt, nein auch die Personen auf den Plakaten leben in ihrer Scheinwelt und legen sich die Dinge so zurecht, wie sie es gelernt haben auf dem Weg dahin. 
Da ist es tatsächlich keine schlechte Idee, wenn a la der Zeitschrift "Titanic", ein Spiegel vor den Augen der Personen auf den Plakaten gehalten wird. 
Aber nun wird es bald Herbst und es heisst: "Schenken Sie uns ihr Vertrauen!". Nur welches Vertrauen, für was? Das geschriebene Wort stimmt morgen schon nicht mehr. Bei keinem. Da lohnt es sich schon gar nicht mehr die Bücher der Manchschaften, die um den ersten Platz buhlen zu lesen. Sie sind alle wertlos. 
Und doch wird im Hintergrund gedroht, gibts du mir deine Stimme nicht, so gibst du sie dem Gegener, erst recht, wenn du deine Stimme des Vertrauens gar nicht abgibst. 

Moment, bitte einmal Abstand halten, durchatmen und klar blicken lassen! 
Alle Wähler sind registriert. 
Alle dürfen, müssen aber nicht zur Wahl. 
Eine nicht abgegeben Stimme, ist eine ungültige Stimme. 
Ein falsch ausgefüllter Stimmzettel, ist eine ungültige Stimme. 
Beides landet im Topf der Nichtwähler"partei". Eine abgegeben Stimme, zählt. 
Eine nicht abgegeben auch. Nur eben anders, als oft behauptet wird. Eine nicht abgegeben Stimme oder ungültige bedeutet eben nur allein das, und alles andere als, das man diese Stimme den falschen Parteien gibt oder gar automatisch geben würde. So ist das Wahlsystem eben nicht aufgebaut. Keine der Parteien bekommt demnach deine Stimme, wenn du sie ihnen verweigerst. Damit steigt oder sinkt weder der Prozentsatz deiner "Lieblingspartei" oder die deines "Gegners". 
Gut. 
Dann hört man oft das Raunen, das jeder, der sich verweigert, auch kein Recht mehr hätte, danach etwas sagen zu dürfen. 
Grösseren Bullshit könnte man den Leuten kaum verkaufen und die Mehrheit schluckt es auch noch. Das Wahlrecht bedeutet, du darfst dich äussern und auch eine Verweigerung ist eine Äusserung. Bei der Wahl geht es darum, wem schenkst Du dein Vertrauen und wer vertritt dich! Alle haben sie dein Vertrauen mehrfach missbraucht und es heisst doch, wer einmal lügt dem glaubt man nicht, auch wenn er noch die Wahrheit spricht. Alle haben sie bisher bewiesen, das sie dich bisher kaum vertreten, statt dessen aber gerne treten. Warum sollte ich dann meine Stimme abgeben? Dann äussere ich mich doch lieber als Verweigerer. Oder? 
Dann eben den kleinen Parteien die Stimme geben oder einer Partei die Stimme geben und einem Kanditaten von einer anderen Partei? Sicher, das macht die Entscheidungsfindung im Bundestag etwas schwieriger, ändert aber nichts am System selbst oder gar der aktuellen Einstellung der Politiker. 
Sie schimpfen sich Volksvertreter und sind in Wahrheit Interessenverterter. Sie werden mit Posten belohnt und dafür kommt einer der "Guten" aus der Indstrie und Wirtschaft in die Politik. Eine Hand wäscht die Andere, nur unsere nicht. 
Somit ist dies ganze eine Farce ohne Gleichen. Und wir spielen fast alle mit. Nur deswegen klappt es so gut die Partei der Nichtwähler zu ignorieren, obwohl sie seit langem schon zur starken Mehrheit gehört. Wenn man sie als Partei, als Stimme gelten lassen würde. Noch stärker würde sie, wenn mehr statt Protestwählen oder zerknirscht wählen, sich verweigern würden und somit sagen:" Unser Vertrauen ist aufgebraucht! Wir glauben das ihr ungeeignet seid und unwillens uns zu vertreten!" 
Wir hatten es tatsächlich fast einmal soweit, das die Presse sich an die Wählergruppe der Verweigerer wendete. Sie sollten es wieder und diesmal verhemmender tun. Nur müssen wir Verweigerer, Falschwähler und sogenannten Nichtwähler sichtbar sein. Sichtbarer als sonst. 
Es währe der Schmach der Parteien, hätten sie auch noch gewonnen, wenn man ihnen in's Gesicht sagte, das sie kaum jemand gewählt hat. Worauf sollten sie dann stolz sein, wenn ein Land sich verweigert und sie für ungeignet erklärt? 
Natürlich können wir wählen und danach demonstrieren, um Neuwahlen bitten, aber Kinder, das löst das Problem der Einstellung und des Systems kaum. 

Wie sehen die Prognosen aus? Alle schimpfen auf Merkel und bekanntermassen gewinnt der, den man am meisten bekämpft. Ein Paradoxon? Beileibe nicht, reine Psychologie. Wenn jetzt auch noch die tollen Umfrageergebnisse zum Hassobjekt kommen, nutzen hier die Wahlmanager gezielt zwei Sachen. Die Fokusierung auf das Positive bringt Positives und die Fokusierung auf das Negative bringt auch dies zum Erfolg, weil im Kopf eines Jeden die gleiche Partei oder Person ist, was den Wähler dahin bringt, genau das zu tun, nämlich, er wählt, was er im Kopf hat, auch wenn er dagegen ist, weil er die meiste Energie darauf gesetzt hat. 

Das Dillema dieser Wahl. Keine Alternative in Sicht und ein Negativbild, was mit getürkten Wählerumfragen positiv bestärkt wird. Kein Wunder wenn bereits jetzt viele glauben, das Frau M. gewinnen wird, ohne eigenes zu tun. Sie muss nur sitzen, warten, Kaffee mit Rum trinken und sich null Gedanken machen. Clever. Natürlich sind nicht alle Umfragen getürkt, aber wer kann es so genau unterscheiden? Wer kennt die Fragen, die Auftraggeber und Geldgeber? Ganz so frei ist alles selten und gar unabhängig, noch weniger. Jedoch was sagen die schon aus am Ende? Es kann sich alles drehen noch im letzten Moment und aller Umfragen getuned oder nicht, sie fallen darnieder. 

Was nun? Erstens, die Mär der verschenkten Stimme erkennen, das Recht sich zu äussern, wie auch immer, als solches zu erkennen und was es bedeutet. 

Viel Erfolg... 

Licht & Liebe

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